Die Geschichte des Schlachtschiffs "Bismarck" 5 Auf der Flucht Wie vor der Versenkung der "Hood" hielten auch jetzt wieder die "Suffolk" und die "Norfolk" den Kontakt zur "Bismarck"
aufrecht. Ihnen schloß sich im Laufe des Tages die beschädigte "Prince of Wales" an. Lütjens auf der "Bismarck"
wollte die englischen Einheiten vor die Rohre wartender deutscher U-Boote locken, um endlich unbeschattet in den
Atlantik vorstoßen zu können. Diesen Plan mußte er aber aufgrund der immer prekäreren Treibstofflage
aufgeben. Aus dem selben Grund konnte er nicht die Weite des Atlantiks nutzen, um seinen Verfolgern zu entkommen,
sondern ging auf direkten Kurs zur französischen Küste. Lütjens entschloß sich dazu die "Prinz Eugen" zum Kreuzerkrieg zu entlassen und drehte auf die
englischen Schiffe zu, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich unbemerkt abzusetzen. Bei dieser Drehung kam
es noch einmal zu einem kurzen Salvenaustausch zwischen der "Bismarck" und der "Prince of Wales".
Der "Prinz Eugen" gelang es aber tatsächlich sich unbemerkt mit südlichem Kurs davonzustehlen.
Gegen 18.14 Uhr verschwand die "Bismarck" in einer Regenböe aus dem Sichtfeld der "Prinz Eugen"
- dies war das letzte Mal, daß man "große Bruder" sah. Die "Prinz Eugen" erreichte
am 01.06.1941 unbeschädigt Brest. |
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Eine Swordfish-Maschine steigt von der "Ark Royal" auf,
um die "Bismarck" anzugreifen. |
Am 26.05. um 10.15 Uhr wurde die "Bismarck" von einem Catalina-Flugboot entdeckt, dessen Co-Pilot pikanterweise ein Amerikaner war, und Admiral Tovey wurde langsam klar, daß es, wenn es nicht sehr bald gelingen sollte die Geschwindigkeit oder Manöverierfähigkeit der "Bismarck" herabzusetzen, kaum noch eine Chance für ein erfolgreiches Abfangen gab. Tovey´s letzte Hoffnung waren die Flugzeuge der "Ark Royal", die beim ersten Versuch die "Bismarck" zu stellen, um ein Haar den fühlungshaltenden Kreuzer "Sheffield" versenkt hätten, als sie ihn mit der "Bismarck" verwechselten. Als glücklicher Begleitzustand war es anzusehen, daß dabei entdeckt wurde, daß die Torpedos mit den neuen Magnetzündköpfen fehlerhaft waren und viel zu früh detonierten. Daraufhin wurden die Swordfishs wieder mit den alten Kopfzündern ausgerüstet und starteten erneut, um die "Bismarck" abzufangen. Gegen 20.30 Uhr wurde auf der "Bismarck" Fliegeralarm ausgelöst und als alle schon dachten den Angriff unbeschadet überstanden zu haben, explodierte achtern einer der letzten Torpedos und verklemmte das Ruder in der "Backbord 12° Grad"-Stellung. Alle Versuche die "Bismarck" wieder manöverierfähig zu machen (z.B. das Schiff mit den Schrauben zu steuern) schlugen fehl. Von Vorschlägen, die z.B. vorsahen die Ruder einfach abzusprengen, wurde ebenfalls Abstand genommen und so dampfte die "Bismarck" ihren Jägern steuerlos entgegen. |